Freitag, 29. Dezember 2006

Das Hochgefühl nach unserer Entscheidung

Es war ein toller und irgendwie bewegender Moment als wir uns dazu entschieden, unsere Familie zu erweitern und Kinder zu bekommen. Es war schon seit Längerem irgendwie inoffiziell klar, dass wir gerne Kinder haben möchten, doch es konkret auszusprechen und dann entsprechend zu handeln war dann doch ein wichtiger Schritt für mich bzw. natürlich für uns beide.

Verhütet hatten wir bis dahin mit Kondomen – insofern hatte das Absetzen dieser Verhütungsmethode ja gleichzeitig auch einen weiteren äußerst angenehmen Nebeneffekt :-). Die Tage und Wochen nach unserer Entscheidung waren heiß! Oder besser gesagt, unser Sex war heiß. Ich denke, in dieser Zeit hatte ich (und hier kann ich ja nur für meine Seite sprechen) die besten und intensivsten Male – mit Lea, aber auch überhaupt. Die Tatsache, ganz bewusst kein Kondom zu verwenden und beim gleichzeitigen Orgasmus ein Baby zu zeugen war für uns beide ein enormer Kick.

In dieser Zeit hatten wir wirklich viel unternommen und auch beruflich änderte sich viel für uns beide. Wir waren voller Energie und hatten jedes Wochenende etwas anderes unternommen – und waren einfach immer gut drauf. Es war einfach alles lustig, haben an Wochenenden immer irgendeinen Städtetrip gemacht (Ryanair lässt grüßen), sind mit Freunden unterwegs gewesen, gingen viel aus. Vor allem war unsere Beziehung einfach auch total harmonisch. Kaum, dass wir uns mal wegen irgendetwas gestritten hatten. Zudem waren wir fast zu jeder Tages und Nachtzeit heiß und hibbelig. Spontansex war angesagt – ob beim Campen, in der Umkleidekabine, in der Badewanne, während einer langen Autofahrt einfach in einen Feldweg geparkt, in der Küche oder am Sonntagmorgen beim Kuscheln. Ich stehe auf Sex: ich denke, das kann ich getrost sagen. Aber es war einfach toll zu sehen, wenn mich Leas Augen so wollüstig angesehen haben und sie sich hat gehen lassen. Ich hab mich super gefühlt, keine Frage, und ich denke – auch heute noch –Lea hatte richtig Spaß daran.

Diese Phase hielt ein paar Monate an und für mich war einfach alles bestens – ich schwebte sozusagen auf Wolke 7. Was hätte ich mir denn mehr wünschen können, als eine Frau die ich liebe, die mich liebt und mit der ich in der Zukunft eine Familie haben werde?

Es war sicherlich kein punktueller, eher ein schwimmender Übergang. Richtig gemerkt allerdings, dass da irgendetwas so überhaupt nicht stimmte, habe ich es erst, als ich Abends nach der Arbeit nicht mehr mit heißen Küssen und verspielten Augen begrüßt wurde und stattdessen beim Abendessen die neuesten Erkenntnisse von Leas Internetrecherche zum Thema „ungewollter Kinderlosigkeit“ präsentiert bekam. Ich hab das anfänglich auch gar nicht einmal registriert und dachte, da ist sie halt irgendwie während der Arbeit drübergestolpert. Es war ja auch interessant – und außerdem hatte mich irgendwie alles zum Thema Baby interessiert. Die Tatsache, dass Lea in den vergangenen 6 Monaten nicht schwanger wurde war für mich überhaupt kein Problem. Ja nicht einmal ein großes Thema. Grundeinstellung war: wenn nicht diesen Monat, dann halt in einem nächsten. Und wenn nicht in diesem Jahr, dann halt im nächsten Jahr. Für mich machte es auch nicht wirklich einen Unterschied ob wir jetzt, in einem oder in drei Jahren ein Baby bekommen. Hierin lag und liegt eines unserer Grundprobleme.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

... kommt mir irgendwie bekannt vor - war eine tolle Zeit! Wild und hemmungslos, nur mit dem Ziel. Spaß zu haben und dabei Kinder zu zeugen. Schade, dass es nun nicht mehr so unbeschwert klappt, dem Sex war diese Phase sehr zuträglich. Jetzt bin ich oft nur traurig, dass diese wilden Momente so fruchtlos sind und gerade wieder ein "ungenutzter Eisprung" ins Land zieht. Wie sich die Zeiten doch ändern...

Anonym hat gesagt…

Hi Konny,
vielleicht liegt daran der Hund begraben - beim "ungenutzen Eisprung". Wie soll es denn wild und hemmungslos sein, wenn es primäres Ziel ist, den Eisprung zu nutzen. Wenn sich alles nur noch um den Kalender und das Kinderzeugen dreht, dann tötet das doch automatisch jedliche Spontanität.

Anonym hat gesagt…

Das kommt mir auch irgendwie bekannt vor. Als wir am Beginn unserer KIWU Odyssee standen, hatte meine Frau auch alles immer nur an Terminen aufgehängt. Dann dürfen wir, heute aber leider nicht. Bitte, am Samstag musst Du geil sein ...

Irgendwie war ich nie besonders begierig an dem Tag an dem ich "durfte" (oder musste).

Zuchtbulle ist mir da schon das eine oder andere Mal in die Gedanken gekommen. Aber wie bekommt man so eine Fixierung aus den Kopf seiner Liebsten? Jemand Ideen?